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Ein ganz besonderer musikalischer Abend erwartet die Zuhörerinnen und Zuhörer am 28. September 2023 in der Landesmusikakademie bei einem Konzert vom „König der Oboe“ Albrecht Mayer, der zusammen mit Theo Plath (Fagott) und Fabian Müller (Klavier) Werke von französischen Komponisten des 20. Jahrhunderts – Jean Françaix, Roger Boutry, Camille Saint-Saëns, Maurice Ravel und Francis Poulenc – zu Gehör bringen wird.

Die Veranstaltung wird gefördert von der Volksbank eG Wolfenbüttel und der VR-Stiftung Norddeutschland.

Karten: 22 Euro (ev. zzg. Vorverkaufszschlag)

Vorverkauf auch bei Bücher Behr, Kornmarkt 4/5, Wolfenbüttel

 

Programm:

Jean Françaix (1912-1997)

Trio für Oboe, Fagott und Klavier (1994)

– Adagio, Allegro moderato/ Scherzo/ Andante/ Finale

 

Roger Boutry (1932-2019)

Interférences I für Fagott und Klavier (1972)

– Allegro/ Meno mosso/ Allegro con fuoco

 

Camille Saint-Saëns (1835-1921)

Sonate für Oboe und Klavier (1921) D-Dur op. 166

– Andantino/ Ad libitum. Allegretto. Ad libitum/ Molto allegro

 

Pause

 

Camille Saint-Saëns (1835-1921)

Sonate für Fagott und Klavier (1921) G-Dur op. 168

Allegro moderato/ Allegretto scherzando/ Molto adagio. Allegro moderato

 

Maurice Ravel (1875-1937)

aus den Miroirs für Klavier (1905)

Nr. 1: Noctuelles, Nr. 2: Oiseaux tristes, Nr. 4: Alborada del gracioso

 

Francis Poulenc (1899-1963)

Trio für Oboe, Fagott und Klavier (1926)

Lent. Presto/ Andante con moto/ Rondo

 

Die Komponisten und ihre Werke

Jean Francaix (1912-1997)  aus einer französischen Musikerfamilie stammend und selbst ein Klavier- virtuose,  komponierte besonders viel für Blasinstrumente.  Er war nach eigener Aussage stets bestrebt, Musik zu schreiben, die Freude macht.

So zeichnet sich auch sein (spätes) Trio für Oboe, Fagott und Klavier  durch Eleganz, Erfindungsreichtum und rhythmische Raffinesse aus:  Originell und witzig!

Er war im Übrigen im Jahre 1979 Träger des Louis-Spohr-Preises der Stadt Braunschweig.

Roger Boutry  (1932-2019) , ebenfalls  exzellenter Pianist- er gewann unter anderem den renommierten Tschaikowsky-Klavier-Wettbewerb 1958-, Komponist, Professor und Dirigent spielt in seinem Werk von 1972 mit den „Interferenzen“,  Überlagerungen von massiven  Klavierakkorden und den  melodischen  Linien des Fagotts.  Der Bläser  kann mehrfach in freien Kadenzen  seine Wendigkeit und seine Schattierungskunst  unter Beweis stellen.

Camille Saint- Saens  (1835-1921)  begann seine Karriere als „neuer Mozart“,  galt in Frankreich Ende des 19. Jahrhunderts als erster Musiker-  und hinterließ ein großes musikalisches Oeuvre, aus dem vor allem seine Oper „ Samson und Dalila“  sowie  der „Karneval der Tiere“  noch sehr populär sind.

Im Jahr seines Todes schrieb er einem Freund:  „Ich verwende meine letzte Kraft darauf, das Repertoire dieser sonst so vernachlässigten Instrumente zu erweitern“,  und konnte als sein kompositorisches  Testament  von den geplanten sechs Sonaten für Holzblasinstrument und Klavier  nur drei, je eine für Oboe, Klarinette und Fagott  fertigstellen.

In „typisch französisch“ erscheinender Tonsprache erleben wir in den Sonaten für Oboe und Fagott an Bach erinnernde barocke Formen, gesangliche Stimmführung-aber auch faszinierende Virtuosität. In der Oboensonate eine Reminiszenz an die Glocken von Westminster …

Maurice Ravel (1875-1937)  als einer der Hauptvertreter des musikalischen Impressionismus in Frankreich  ist vor allem durch seinen „ Bolero“ berühmt, wäre gern Pianist geworden, versagte aber in den obligatorischen Zwischenprüfungen, sodass er die  Meisterklasse am Pariser Konservatorium verlassen musste. Auch seine frühen Kompositionen -er bewarb sich fünfmal vergeblich um die höchste Auszeichnung für junge französische Komponisten, den Prix de Rome, wurden von den Akademikern nicht recht geachtet.

Viele seiner Werke brachte er deshalb im Kreise einer Gruppe von Musikern, Malern, Kritikern erstmals zu Gehör, die um 1900 durch das nächtliche Paris zog, als „Les Apaches“ oder auch „Noctuelles“, also Nachtschwärmer, sich den Konventionen entzog.  So gab es einen guten Grund , die 5 Klavierstücke im Jahre 1905, die er „Spiegelbilder“ (Miroirs) nannte und dessen erstes auch die Bezeichnung  „Noctuelles“ trägt, einzelnen Mitglieder der Apatschen zu widmen.

Francis Poulenc (1899-1963)  wiederum eine Doppelbegabung als Pianist und Komponist, wandte sich zugunsten größerer Klarheit und Einfachheit vom Impressionismus ab. In seiner Musik verbinden sich Romantik und Moderne, Neoklassizismus und französische Tradition.

Die Besetzung seines Klaviertrios mit zwei Holzbläsern von 1926 löste eine erdrückende Vorherrschaft des Klaviertrios mit Violine und Cello ab.  Inspiriert und mit charaktervoller Bravour wird die Balance zwischen den Instrumenten gewahrt:  Melodienseelig mit mutiger Rhythmik, humorvoll bis zur Persiflage …  klassische Vorbilder grüßen,  doch ist es eine Musik, die man gern (wieder) hört!

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