Am 17. April 2024 kamen Elizabeth Harding, Leiterin der Stipendienprogramme der HAB, und Ulrich Johannes Schneider ins Gespräch über das in der (derzeit für Besucher geschlossenen) Augusteerhalle ausgestellte sogenannte Bücherrad Herzog Augusts. Man glaubt, der Herzog habe das gewichtige Möbel mit seinen beweglichen Regalen zur Aufnahme der schweren Folianten seines eigenhändigen Katalogs bauen lassen. Die Historikerin Harding leitet ein Projekt zur Beschreibung von nicht-Buchobjekten in den Sammlungen der HAB. Sie erläuterte in einem Kurzvortrag ihre Faszination mit dem Bücherrad als von durch Jahrhunderte hindurch bestauntes technisches Wunderwerk. Wie andere frühneuzeitliche Bücherräder warf es Fragen zu seiner Bauweise auf. Im 19. Jahrhundert wurde das Rad zum Symbol der Arbeit des Herzogs als erster Bibliothekar der Wolfenbütteler Büchersammlungen. Es war beispielsweise ein Modell davon auf der Weltausstellung 1893 in Chicago ausgestellt. Die lebhafte Diskussion zog weite Kreise und zeigte im Publikum ein großes Interesses am “Ding” und am damit assoziierten Ruhm des Herzogs als Sammler und Katalogisierer.
Das Gespräch wurde anschließend bei einem Glas Wein in der Zeughaushalle fortgesetzt.